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Burgbernheimer Hof Teil 2

Verfasst: Mo 7. Mai 2018, 15:13
von Michael Krause
...und weiter geht's:
Zunächst habe ich mich an den Fenstern versucht. Die Schmiede bekam aus Papier geschnittene Fenster, die Zeichnungen dafür wurden am Rechner erstellt. Die Fenster sollten zweilagig werden, um den Rahmen eine vorbildliche Struktur zu geben. Ausgeschnitten wurde dann mit einem Einweg-Skalpell aus der Apotheke - weniger scharfe Messer funktionieren nicht gut in Papier, die Stege sind auch teilweise sehr dünn; richtig fummelig wird es, wenn ein Fenster offenstehen soll und der ohnehin nur 0,5mm breite Steg in der Mitte geteilt wird:
7 Papierfenster ausschneiden.JPG
Die Papierlagen werden aufeinandergeklebt, dafür habe ich einen Zahnstocher genommen und den Faden, den der Kleber zieht, auf das Papier gelegt, anschließend die 2. Lage drüber. Verglast wurden die Fenster mit 0,25 mm Acrylglas aus dem Architekturbedarf; bei offenen Fenstern muss das entsprechend der Fensterteilung geschnitten werden:
8 Papierfenster verglasen.JPG
Der Hof sollte Ätzfenster bekommen, die ich auch mit heimischen Mitteln herstellen wollte. Also habe ich die Zeichnung schlicht und ergreifend mit dem Tintenstrahldrucker auf eine Folie gedruckt und die Belichtungstasche aus zwei übereinanderliegenden Folien gebaut. Für die Belichtung habe ich mir aus Sperrholzresten, einer Plexiglasplatte und mit 4 Leuchtstoffröhrenhalterungen eine Belichtungskiste gestrickt, die mit UV-Röhren bestückt wird. Trotz vieler Warnungen, dass die Tintenstrahldrucke für die Ätzzeichnung nicht reichen, hat es hier funktioniert, auch bei sehr feinen Linien; eine Garantie dafür würde ich aber nicht geben, bei manchen Ätzblechen war auch einiges an Ausschuss dabei, wobei ich nicht sagen kann, ob es an dem Druckerschwarz auf der Folie oder möglicherweise den Ungenauigkeiten der Tauchätzanlage gelegen hat. Für den Hof hats jedenfalls funktioniert und etwas Farn war auch noch drin:
9 Fenster geätzt.JPG
Hier wurden die Lagen übereinander gelegt, verlötet und anschließend wie oben verglast.

Dann ging es ans Fachwerk: Die Balken entstanden für die Scheune und die Schmiede aus 2mm Kiefern- bzw. Lindenholzleisten. Für das Hofgebäude mussten entsprechende Balken zuerst mit einem Leistenschneider aus dem Flug/Schiffsmodellbau von den Balsabrettern geschnitten werden:
Leistenschneider2.JPG
Anschließend wurden die Balken mit dem Chopper oder einem Skalpell abgelängt und entsprechend der Zeichnung auf die Gebäudewände geklebt:
Fachwerkschnitt.JPG
Die Ausschnitte für die schräg laufenden Balken habe ich erst nachträglich gesetzt, also zuerst den gerade laufenden Querbalken einkleben, dann die Ausschnitte machen:
EinsatzBalken.JPG
Das ist auf jeden Fall einfacher, als wenn man versucht, die Balken im richtigen Winkel und an der richtigen Position freihändig zu schneiden und dann festzustellen, dass die Lücke doch nicht passt...und hier sieht man noch eine weiteren Fehler: bei der Zeichnung habe ich den zweiten Balken am Übergang zu Dach vergessen. Deshalb musste ich die Balken im Vergleich zur Zeichnung um 2mm nach unten versetzt aufkleben.
An dieser Stelle gehts mit der Farbe weiter, deshalb verlinke ich mal auf den Beitrag unter Altern, Lackieren und Beschriften, wenns klappt:

viewtopic.php?f=20&t=1639

Teil 3 folgt...

Bis denn
Michael